Aloisio Kardinal Lorscheider

brasilianischer kath. Theologe; Kardinal ab 1976; Erzbischof von Aparecida 1995-2004; Erzbischof von Fortaleza 1973-1995; einer der wichtigsten Wortführer der kath. Kirche in Lateinamerika; setzt sich konsequent für die Durchsetzung der Menschenrechte ein

* 8. Oktober 1924 Estrela

† 23. Dezember 2007 Porto Alegre

Herkunft

Aloisio Lorscheider wurde 1924 als Sohn einer deutschstämmigen Familie (sein Urgroßvater war aus dem Hunsrück nach Brasilien ausgewandert) in Estrela in der Erzdiözese Porto Alegre (Bundesstaat Rio Grande du Sul) im äußersten Süden Brasiliens geboren.

Ausbildung

L. trat als 18-Jähriger in den Franziskanerorden ein und wurde am 22. Aug. 1948 zum Priester geweiht. Anschließend studierte er in Rom dogmatische Theologie mit abschließender Promotion (1952).

Wirken

Seine theologische Laufbahn begann L. als Prof. für Systematische Theologie und Pastoral in Divinopolis im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais. 1958 wurde er nach Rom berufen. Bis 1962 war er dort als Prof. für Dogmatik am Internationalen Kolleg Antonianum der Päpstlichen Universität Antonianum tätig.

Am 3. Febr. 1962 ernannte ihn Papst Johannes XXIII. zum Bischof von Santo Angelo in Brasilien. Im brasilianischen Episkopat rückte L. bald in die vorderste Reihe, nicht zuletzt wegen seiner organisatorischen Fähigkeiten und seines pastoralen Engagements. Er wurde Sekretär der brasilianischen Bischofskonferenz und fungierte 1971-1979 als deren Präsident. 1973 ernannte ihn ...